Die Kunst der Espressozubereitung


Es gibt verschiedene Mittel und Wege wie du einen Espresso zubereiten kannst. Sei es mit einer Siebträgermaschine, Kaffeevollautomat oder einer Mokkakanne. In diesem Beitrag erfährst du genau, wie du Espresso mit deiner Siebträgermaschine zubereitest.


Für die Eiligen, das Inhaltsverzeichnis:

  1. Wahl der richtigen Kaffeebohne für deinen Espresso
  2. Verwendung von gefiltertem Wasser
  3. Aufwärmzeit deiner Espressomaschine
  4. Richtige Brühratio für deinen Espresso
  5. Die Espressozubereitung an der Siebträgermaschine

    1. Espressotasse vorwärmen
    2. Kaffeebohnen mit dem richtigen Mahlgrad mahlen
    3. Kaffeemehl in Siebträger entklumpen, leveln und tampen
    4. Vor jedem Bezug spülen
    5. Vorbrühung deines Espressos
    6. 25 bis 35 Sekunden Espresso extrahieren
    7. Abklopfen und Säubern
    8. Espresso genießen!

  6. Espresso als Basis für andere Kaffeegetränke

1. Die richtige Kaffeebohne für deinen Espresso

Die Wahl der Bohne ist die Basis für den Geschmack eines jeden Espressos. Hier gibt es kein richtig oder falsch, Geschmäcker sind verschieden! Du solltest nur darauf achten, dass die Kaffeeröstung auf die Zubereitung mit der Siebträgermaschine ausgelegt ist. Schaue hierzu einfach auf die Verpackung oder Frage beim Kauf zuerst den Röster deines Vertrauens. Zusätzlich solltest du auch drauf achten, dass der Kaffee fair gehandelt wurde. Bei den meisten Kaffees aus dem Supermarkt ist das leider nicht der Fall, zumal du deinen Kaffee am besten frisch geröstet, in einer lokalen oder online Rösterei kaufen solltest.


Danach musst du dir nur die Frage beantworten, mag ich lieber einen klassischen italienischen Espresso oder möchte ich auch mal Kaffeebohnen mit fruchtigen Geschmacksnoten probieren? In jeden Fall solltest du dich auf dem Weg zum Smarista durch alles mal durchprobiert haben, um herauszufinden, was dein Favorit ist. Vielleicht schmeckt dir ja auch eher ein italiensiche Röstung aber beim Filterkaffee magst du es eher blumig und fruchtig 🙂

2. Das Wasser als Basis für deinen Espresso

Das Wasser ist entscheidend für den Geschmack deines Espressos und der Lebenszeit deiner Siebträgermaschine. Hier spielt die Wasserhärte eine große Rolle, die mit dem pH-Wert einher geht. Ideal für deinen Kaffee ist ein pH-Wert von 7,0 und einer Gesamthärte von ca. 4-8 °d. Am besten kannst du die Werte mit der Verwendung eines Wasserfilters erreichen, die gleich auch den Kalk aus dem Wasser filtern. Das ist eine Win-Win-Situation, denn so schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe, da du so auch die Lebensdauer deiner Maschine verlängerst. Alternative zum Wasserfilter kannst du dir auch Mineralwasser für deine Siebträger kaufen.

Als Tipp kannst du dir auch unter wasserversorger.de dein zuständiges Wasserwerk heraussuchen, vielleicht ist ja gar kein Filter nötig.

3. Lass deine Maschine auf Turen kommen

Je nach Maschinenart Single Boiler, Dual Boiler oder Thermoblock braucht deine Maschine eine gewisse Zeit um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die braucht sie auch, um dir deinen Espresso mit einer Temperatur zwischen 90,5 und 96 Grad zu brühen. Bei den gängigsten Single und Dual Boiler Varianten beträgt die Aufwärmzeit zwischen 20 und 30 Minuten.

Thermoblockmaschinen sind meist schon nach 5 Minuten bereit. Hier solltest du aber vor deinem ersten Bezug den Siebträger auf Temperatur kommen lassen. Sonst wird das kalte Metall von den heißem Brühwasser aufgewärmt, wodurch deine Brühtemperatur nur noch bei 80 Grad liegt, was den Geschmack deines Espressos stark beeinträchtigt. Lass einfach zuvor einen Leerbezug mit eingespannten Siebträger durchlaufen und schon ist alles Betriebsbereit!

4. Welche Espressovarianten gibt es und welche Brühratios haben sie?

Je nachdem was du für eine Espresso Vorliebe hast, kannst du zwischen den unten aufgereihten Espressovarianten wählen. Der unterschied liegt hierbei nur im verwendeten Mahlgrad, wodurch sich verschiedene Brühratios ergeben. Die Brühratio zeigt das Verhältnis zwischen eingesetzter Kaffeemenge und extrahiertem Kaffee auf. Wenn du beispielsweise innerhalb von 25 Sekunden aus 18g rund 36g Espresso extrahierst, dann liegt deine Brühratio bei 2 (18 / 36 = 2). Mehr dazu im Mahlgrad-Guide 😉

Wähle hier deine bevorzugte Espressovariation aus und finde deine bevorzugte Brühratio. Das ausprobieren lohnt sich, denn nur so findest du die für dich passende Rezeptur. Ich trinke z. B. am liebsten meinen Espresso mit einer Ratio von 2,5.

  • Ein Espresso Ristretto hat eine Brühratio von 1 bis 1,5
  • Er hat eine ordentliche Wucht und ist für jeden gut, der einen wirklich starken Espresso liebt
  • Ein normaler Espresso hat eine Brühratio von 1,5 bis 3
  • Ein normal starker Espresso nach italienischer Art
  • Ein Espresso Lunge hat eine Brühratio von 3 bis 4
  • Er ist ein leichter langgezogener Espresso, der nicht so stark ist

5. Die Espressozubereitung an der Siebträgermaschine

1. Vorheizen der Maschine und Espressotasse vorwärmen

Achte darauf, dass deine Maschine auf Betriebstemperatur und betriebsbereit ist. Check also nochmal ob der Wassertank voll ist und ob das Auffangbecken noch nicht voll ist. Wärme zudem deine Espressotasse vor, um deinen Espresso lange warmzuhalten.

2. Kaffeebohnen mit den richtigen Mahlgrad mahlen

Für einen geschmacksvollen Espresso ist der Mahlgrad der wichtigste Faktor. In diesem Beitrag haben wir dir genau beschrieben, wie du den Mahlgrad findest 😉

Mahle zudem immer frisch und kaufe hochqualitativen Kaffee. Eine Spezialitätenkaffee Rösterei ist bestimmt gleich um die Ecke oder in der nächsten Stadt.

  • Innerhalb von 25 Sekunden sollte der Espresso mit der gewählten Brühration in deiner Tasse sein
  • Extrahierter Kaffee < Zielespressomenge -> Mahlgrad zu fein, stelle die Kaffeemühle gröber
  • Extrahierter Kaffee > Zielespressomenge -> Mahlgrad zu grob, stelle die Kaffeemühle feiner

3. Tampe das Mahlgut

  • Entklumpe das Kaffeemehl mit einem Zahnstocher oder einem Nadel Distributor, so dass der Kaffee homogen ist
  • Level nun den Kaffee durch Fingerstreichen oder mit einem Distributor
  • Tampe jetzt gerade und mit einer Druckkraft von 10 bis 15 kg

4. Vor jedem Bezug Spülen

  • Spüle vor jedem Bezug einmal durch. Damit ist die Brühgruppe für den nächsten Bezug frei von Kaffeeresten
  • Wenn deine Siebträgermaschine schon länger an ist, hat sich auch heißes Wasser in der Brühgruppe gestaut, was für einen Espresso zu heiß ist. Flushe deshalb deine Maschine – lasse dann so lange das Wasser fließen, bis das Sprudelgeräusch aufhört

Tipp: So kannst du bei einem Thermoblock auch gleich deine Siebträger aufwärmen oder ihn Reinigen

5. Vorbrühung des Espressos

Lasse deinen Espresso Vorbrühen, auch gennant Espresso-Preinfusion. Das Wasser befeuchtet, quellt und extrahiert das Kaffeemehl für einen besonders ausgewogenen Espresso vor.

  • Die Delonghi Dedica EC 680/680 sowie auch deutlich teuerer Maschinen machen immer schon eine Preinfuision vor dem Bezug
  • Bei der Rocket Appartmento muss man das z. B. noch manuell machen. Lege dazu einfach in den ersten 5 Sekunden der Extraktion den Bezugshebel halb um, danach kannst du den Hebel voll umlegen

6. Extrahiere deinen Espresso

Jetzt läuft endlich ein dünner und dunkler Strahl aus deinem Siebträger, der sich nach und nach zu einem goldenen Fluss zusammenzieht.

  • Lasse den Bezug zwischen 25 und 35 Sekunden laufen. Je nach Art und Röstung der Bohne kann es dazu unterschiedliche Empfehlungen geben. Frage dazu am besten den Barista aus deiner Spezialität Rösterei oder finde durch ausprobieren die für dich Beste Extraktionszeit heraus.
  • Innerhalb dieser Zeit soll je nach deiner gewählten Brühratio 14 bis 18 Gramm für einfachen und 36 bis 44 Gramm für doppelten Espresso in deiner Tasse landen. Unterbreche den Bezug einfach kurz bevor das Zielgewicht erreicht ist.

Wenn du zu viel oder zu wenig in der Zeit extrahieren konntest, musst du noch mal deinen Mahlgrad anpassen. Auf diesen Beitrag findest du eine Anleitung, wie du den optimalen Mahlgrad findest:

7. Ausklopfen und Säubern

  • Fast am Ziel! Spanne kurz noch deinen Siebträger aus. Klopfe den Kaffepuck in deiner Knockbox aus
  • Säubere deinen Siebträger von den letzten Resten mit einem Kaffeepinsel oder Tuch. Starte einen kurzen Leerbezug, um die Brühgruppe auch von Kaffeeresten zu befreien
  • Danach kannst du nochmal kurz über die Auffangschale wischen und die Maschine ausschalten

8. Genieße deinen Espresso

Jetzt ist es an der Zeit deinen Espresso wirklich zu genießen! Du hast es dir wirklich verdient 😉


6. Für was kannst du noch deinen leckeren Espresso gebrauchen?

Ein ausgewogener und leckerer Espresso ist so gut wie für jedes Kaffeegetränk die Basis. Besonders wenn du gerne Kaffee mit Milch trinkst. Ob für einen Cappuccino, Latte Macchiato oder einen Flat White, der Espresso ist mit das wichtigste. Auch wenn du deinen Kaffee schwarz trinkst, brauchst du einen ausgezeichneten Espresso für einen leckeren Americano!

P.S. Für Tiramisu ist er natürlich auch wichtig 😉

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