Für die Eiligen, hier in Kürze:

• Halte alle Parameter bei der Einstellung des Mahlgrades gleich, verändern immer nur einen auf einmal
• Wähle eine Brühration von 1,5 bis 3 für einen Espresso
• Innerhalb von 25 Sekunden sollte der Espresso mit der gewählten Brühration in deiner Tasse sein
• Extrahierter Kaffee < Zielespressomenge -> Mahlgrad zu fein, stelle die Kaffeemühle gröber
• Extrahierter Kaffee > Zielespressomenge -> Mahlgrad zu grob, stelle die Kaffeemühle feiner
• Der Mahlgrad muss bei jedem neuen Bohnenkauf neujustiert werden, machmal auch während des Aufbrauchens einer Kaffeetüte

Brühration für Espresso

Die Brühratio ist das Verhältnis aus eingesetzter Kaffeemenge und extrahiertem Kaffee. Für Espresso bewegt man sich zwischen 1,5 und 3, je nachdem wie “stark” man seinen Espresso mag. Am einfachsten lässt sich das an einem Beispiel erklären:

Bei einer eingesetzten Kaffeemenge von 18g und 36g bezogenen Espresso hast du eine Brühratio von zwei. Du teilst also einfach den extrahierten Kaffee durch das Gewicht der Kaffeebohnen die du verwendet hast. Ich bevorzuge dabei eine Ratio von 2,5. Damit muss bei 18g Kaffeebohnen rund 44g Kaffeeoutput (18g * 2,5 = 44g) innerhalb von 25 Sekunden in meiner Tasse landen.

Ablauf der Mahlgradfindung

Wie im vorherigen Absatz erwähnt, sollte nach 25 Sekunden dein Espresso vollständig bezogen sein. Das kannst du später noch nach belieben ändern, wenn dir z. B. die Kaffeebohne bei einer längere Extraktion besser schmeckt oder anders herum. Oftmals kannst du auch bei deiner lokalen Kaffeerösterei nach einer Empfehlung fragen. Die Röstmeister und Baristas sind immer alle super nett und wissen genau, mit welchen Zubereitungsparametern ihr Kaffee am Besten schmeckt!

Starte jetzt mit einem sehr feinem Mahlgrad deine Kaffeeextraktion. Stelle eine Waage unter deine Tasse, stoppe die Zeit und unterbreche die Extraktion nach 25 Sekunden. Wiege jetzt deine Tasse, um zu sehen, ob du deine gewünschte Brühration auf anhieb getroffen hast. Umso mehr Übung und Routine du sammelst, desto schneller wird das in der Zukunft gehen 😉

Jetzt gibt es folgende Optionen:

• Extrahierter Kaffee = Zielespressomenge –> Wunderbar, du bist ein Naturtalent und hast auf Anhieb den richtgen Mahlgrad gefunden!
• Extrahierter Kaffee < Zielespressomenge –> Der Mahlgrad ist zu fein, stelle die Kaffeemühle gröber. Dadurch fließt das Wasser leichter durch den Siebträger und es werden weniger Bitterstoffe etc. gelöst
• Extrahierter Kaffee > Zielespressomenge –> Der Mahlgrad ist zu grob, stelle die Kaffeemühle feiner. Dadurch fließt das Wasser nicht mehr so schnell durch den Siebträger und es lösen sich mehr Kaffeestoffe

Für jetzt diese Trial and Error Schleife solange durch, bis deine Espressomenge zu deiner gewählten Brühratio passt. Tipp: Bewahre dir den falsch extrahierten Espresso für z. B. ein Tiramisu auf! 🙂

Wann muss ich immer meinen Mahlgrad einstellen?

Leider öfter als einem lieb ist. Schon durch andere Temperaturen kann sich das Mahlwerk von den einen auf den anderen Tag verziehen und der Mahlgrad muss neu justiert werden. In folgenden Fällen ist es ebenso wichtig deinen Mahlgrad neu einzustellen:

• Wenn du frische Bohnen gekauft hast (Auch bei erneuten Kauf der gleichen Bohnen, kann sich der Mahlgrad unterscheiden)
• Über die Zeit der Lagerung verändert sich ebenso die Beschaffenheit der Bohne, wodurch du auch hier den Mahlgrad neu justieren musst

Der Gewinn davon ist, dass du dich jeden Tag auf einen leckeren Kaffee freuen darfst! Er ist weder bitter oder sauer. Du kannst also gut in den Tag starten oder anderen damit eine Freude machen 😉

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